5 Tipps für eine effektive Social Media Strategie von Anwälten


16. Oktober 2017 in von Michael Gottron
Bärtiger Mann im Anzug sitzt vor Laptop an einem Tisch.

Sie sind sicherlich auch der Meinung, dass es schwierig ist, als Anwalt die richtige Social Media Strategie zu finden?

Oder etwa nicht?

Mit diesem Beitrag versuche ich Ihnen Tipps zu geben, wie Sie die richtige Strategie finden und langfristig positive Ergebnisse aus Ihrem Social Media Engagement ziehen können.

Welches Ziel verfolgt man als Anwalt mit der Nutzung von Social Media?

Die Nutzung von Social Media Plattformen ist heutzutage auch ein wichtiges Thema für Anwälte um sich auf der einen Seite einen Namen in ihrem Fachgebiet zu machen und um auf der anderen Seite dadurch auch direkt oder indirekt Mandate zu gewinnen.

Die Frage die sich stellt ist nur, welche Plattform für einen Anwalt am sinnvollsten ist.

Bisher waren immer LinkedIn und Xing die Business Plattformen auf denen man sein musste. Mittlerweile nutzen Anwälte aber auch die Vorteile anderer Social Media Plattformen.

Gemäß „mycase“ hatten 2016 73% der Anwälte ein persönliches Profil in LinkedIn, 27 % nutzen Facebook aus professionellen Gründen und 23% Twitter. (Daten von 2016 aus den USA).

Gemäß einer Studie  von ABA Legal Technology Survey haben aktuell 76% aller Kanzleien eine eigene Webseite im Vergleich zu 55% im Jahr 2012.

Social Media Strategie von Anwälten für ihr eigenes Business

Als Grund für die Online Nutzung wurde die Karriereentwicklung  und das Netzwerken genannt (71%), die Entwicklung neuer Kunden (48%), Bildung und aktuelles Bewusstsein ( 45%) sowie die Untersuchung von aktuellen Fällen (24%).

1. Als  Anwalt seinen Blog bewerben

Anwälte nutzen mittlerweile mehr und mehr einen eigenen Blog um neues Business zu generieren.

In 2016 haben 26% der Kanzleien einen Blog zum Thema Recht betrieben.

Social Media Plattformen eignen sich hervorragend dazu, einen Blog zu promoten und Besuche auf dem Blog zu generieren.

Bei einem Blog sollte man aber darauf achten, diesen dazu zu nutzen eine Geschichte zu erzählen und nicht nur um juristischen Argumente aufzulisten.

2. Engagement mit Hashtags

Manche Rechtsanwälte nutzen hashtags die im Internet schon im Trend sind um somit ihre Reichweite in Socialmedia zu vergrößern.

„Ohne die Nutzung von Hashtags ist eine Präsenz in Socialmedia nicht effektiv“ sagt Chris Vernon, Anwalt bei VernonLigitation. „Jede Industrie hat sie und sie sind eine toller Weg um sich mit seiner Zielgruppe in Verbindung zu setzen.

In den USA ist zum Beispiel der Hashtag #LegalTech sehr populär um an Konversationen von Anwälten zu neuen juristischen Lösungen im Bereich der Technologie teilzunehmen.

Andere Anwälte nutzten zum Beispiel den Hashtag #Shutitdwn um während der Eric Gartner Proteste ihre Kontaktdaten zu kommunizieren, um den Leuten, die während der Proteste  festgenommen wurden, juristische Unterstützung anzubieten.“

3. Zum Industrie Vordenker werden

In den letzten Jahren sind Social Media Plattformen der Zugang zu Nachrichten geworden. Nachrichten zu legalen Themen sind hierbei auch keine Ausnahme.

Viele Anwälte bauen sich einen eigenen Ruf als industrielle Vordenker auf indem sie die letzten Neuigkeiten aus ihrem Fachgebiet kommentieren und diese teilen.

Eine andere Möglichkeit ist es, Nachrichten zu ihrem Fachgebiet zu sammeln und zu teilen.

So geht zum Beispiel der Anwalt Bob White aus Florida vor. Er nutzt Twitter dazu, Artikel die er zu technischen Themen findet dort zu teilen. Dies hat dazu geführt, dass er schlussendlich mehrere Tech Firmen als Kunden gewinnen konnte.

Um ein Vordenker in Ihrem Bereich oder in ihrer Industrie zu werden geht es nicht nur darum, Inhalte zu teilen. Sie müssen sich auch fragen „ Warum ist diese Information wichtig für mich?“ und „Was sollte ich dagegen tun?“ Die Antworten auf diese Fragen helfen ihnen dabei, darüber nachzudenken, wie sie am besten ihr Publikum durch Interviews fesseln können.

Mit erhaltenem Feedback können sie dann ihren eigenen Blog betreiben, der auf Information von Industrieneuigkeiten und den Gedanken ihres Publikums basiert.

4. Mund-zu-Mund Propaganda oder Marketing

Viele Unternehmen setzen auf eine Social Media Strategie um sich darüber mit ihrer Zielgruppe in Verbindung zu setzen, bei Anwälten ist dies aber nicht der Fall.

Die meisten Anwälte sind nicht auf der Suche nach Kunden die sie bei Twitter gefunden haben und plötzlich bei ihnen vorbeikommen.

Anstelle dessen suchen sie Beziehungen zu anderen glaubwürdigen Vordenkern ihrer Industrie. Die dann möglicherweise jemanden kennen der rechtlichen Beistand benötigen könnte. Dies ist eine Art des Testens von möglichen Mandanten, da diese somit von einer wirklich glaubwürdigen Quelle kommen.

Wie kommt man also an diese wertvollen Socialmedia Kontakte heran?

Ein Weg um mit anderen Anwälten in Kontakt zu kommen ist es, Blogs zu finden und zu folgen, die mit ihrem Fachgebiet zu tun haben und sich auch noch in ihrer Region befinden.

Hinterlassen Sie Kommentare bei Einträgen die Sie interessant finden. Engagieren Sie sich bei Unterhaltungen innerhalb der Kommentare anderer Leser und dem Verfasser des Blogs und verweisen Sie zu ihrem eigenen Blog oder Ihrer Webseite wenn Sie Kommentare verfassen.

5. Halten Sie es ethisch und bleiben Sie sicher

Sicherlich das Wichtigste bei der Nutzung von Socialmedia durch Anwälte ist es, ethischen Richtlinien zu folgen. Da es sich bei Socialmedia Plattformen um öffentliche Plattformen handelt, werden alle Aktivitäten und Fehler öffentlich gemacht.

In den USA nutzt man auch gerne Checkthem um Hintergrundinformation von Firmen oder Personen zu bekommen bevor man  Geschäfte mit diesen machen. In Deutschland kann man  bei Yasni Information zu Personen finden.

Insofern ist es bei der Nutzung von Socialmedia also noch wichtiger sich auch wirklich immer an ethische Richtlinien zu halten.

Es gibt in New York sogar Socialmedia Richtlinien für New Yorker Anwälte, herausgebracht von der New York State Bar Vereinigung. Es ist aber auch für alle anderen Anwälte klug sich bei der Nutzung von Socialmedia daran zu halten. Hier ein paar Punkte die man in Betracht ziehen sollte:

  • Existierende Regeln zur Werbung von Anwälten gelten auch für Social Media Beiträge

Wann immer juristische Dienstleistungen auf Socialmedia beworben werden, wird die gleiche Information wie bei Printwerbung gefordert. Dies ist bei 140 Zeichen natürlich ziemlich schwierig.

  • Die Identität und die Daten der Kunden müssen geschützt werden

Es wurde von amerikanischen Anwälten schon immer gefordert in Ihrem Fachgebiet kompetent zu sein, aber seit 2012 wird auch von ihnen verlangt sich mit der Nutzung und den Risiken der Technik auszukennen. Insofern müssen Anwälte die Socialmedia für Geschäfte nutzen Vorsichtsmaßnahmen ergreifen wie das Verschlüsseln wichtiger Kundendokumente die sie verschicken und die Nutzung sicherer WIFI Netzwerke sowie dem Schutz ihrer Computer gegen schädliche Software.

  • Anwälte sollte auch vorsichtig sein bei der Nutzung von vordefinierten Titeln in Social Media

Persönlichkeiten bei Twitter können sich dort so nennen wie sie möchten, dies geht bei Anwälten aber natürlich nicht. Wenn Sie sich selbst als Spezialisten in einem bestimmten juristischen Fachgebiet beschreiben, bedeutet dies, dass offiziell dafür zertifiziert sind, unabhängig davon, welche Erfahrung Sie in diesem Gebiet haben.

Fazit:

Anwälte nutzen auch immer mehr Social Media Kanäle, um sich einen Namen zu machen und um an neue Mandate zu kommen.

Dies funktioniert sicherlich nicht kurzfristig, ein regelmäßiges Engagement führt hierbei langfristig aber ganz bestimmt zu positiven Ergebnissen.

Dieser Beitrag wurde größtenteils aus dem Englischen übernommen. Der Originaltitel lautet: How lawyers are using social media for business.

Photo: unsplash.com

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